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Die DDR von oben: Luftbilder von Lothar Willmann

Bis vor wenigen Jahren waren Luftaufnahmen in fast allen Ländern aus militärischen Gründen streng reglementiert. Dies galt um so mehr für die DDR, in der jedes topographische Kartenblatt und jedes Luftbild genehmigungspflichtig war. Zu den wenigen privaten Luftbildnern der DDR gehörte Lothar Willmann, der seit Mitte der 1960er-Jahre die Städte und Landschaften zwischen der Ostsee und dem Erzgebirge überflog und den Auslöser seiner Kamera betätigte. Erster Auftraggeber war die Fluggesellschaft Interflug, die mit Willmanns Bildern Werbung im Ausland für sich und den Staat machte. Später reiste Willmann freiberuflich als Journalist durch viele Länder, fotografierte für Illustrierte und veröffentlichte Bildbände. Während seiner 40-jährigen Tätigkeit als Bildjournalist entstanden mehrere Tausend Luftaufnahmen aus verschiedenen Höhen, zumeist als Schrägluftbilder, schwarzweiß oder farbig.

Das Archiv für Geographie hat seinen Bestand an fast 3000 Luftbildern von Lothar Willmann digitalisiert und katalogisiert. Die Fotos zeigen Natur- und Kulturlandschaften, Burgen und Schlösser, vor allem aber die Mittel- und Großstädte sowie Motive der technischen Infrastruktur. Auf vielen frühen Aufnahmen sind noch deutlich die Wunden des Krieges in den Stadtbildern erkennbar. Später gehören neue Großwohnsiedlungen und Verkehrsbauten zu den beliebten Motiven. So geben die Luftbilder Willmanns spannende Einblicke in die städtebauliche Entwicklung und die sozialistische Umgestaltung der Kulturlandschaften in der DDR.

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