Archiv für Geographie
Leibniz-Institut für Länderkunde
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Die Fotosammlung im Archiv des IfL umfasst rund 120 000 historische Aufnahmen seit den 1860er-Jahren. Die Bilder von Landschaften, Siedlungen, Menschen, Pflanzen und Tieren usw. aus allen Teilen der Welt stellen Dokumente geographischer Forschungspraxis der letzten 150 Jahre dar. Unter den Bildautoren sind bekannte Reisefotografen wie Samuel Bourne, Albert Frisch, Marc Ferrez oder Pascal Sebah. Ein Teil der historischen Fotografien ist im Online-Katalog der Geographischen Zentralbibliothek recherchierbar.
Zahlreiche Luftaufnahmen im Bildarchiv gehen auf die Anfänge der Luftbildfotografie zurück. Der Ballonfahrer und Carl-Zeiss-Physikers Ernst Wandersleb (1879–1963) nahm von 1905 bis 1913 große Teile Deutschlands aus der Luft auf (mehr erfahren). Die Aufnahmen zeigen Siedlungsstrukturen und Naturlandschaften, Wolkenformationen und Ereignisse rund um die Ballonfahrt. Ergänzt wird die Sammlung durch Luftbilder des Augsburger Ballonfabrikanten und Luftfahrtpioniers August Riedinger (1845–1919), die für Fotohistoriker, Luftfahrthistoriker und Geographiehistoriker gleichermaßen von Interesse sind (mehr erfahren). Alle Fotografien der Sammlungen Wandersleb und Riedinger sind online recherchierbar. Aus dem Bestand der Luftbilder sind im Verlag Lehmstedt zwei Bildbände erschienen: "Mitteldeutschland in frühen Luftbildern" und "Ritter der Lüfte".
Eine der umfangreichsten Bildbestände aus den afrikanischen Kolonien des Deutschen Reichs bildet die Sammlung Kolonialgeographisches Institut der Universität Leipzig. Die meisten der rund 5000 Fotos stammen von Expeditionen der Kolonialgeographen und Afrikaforscher vom Beginn des 20. Jahrhunderts in den damaligen deutschen Kolonien Togo, Kamerun, Deutsch-Ostafrika und Deutsch-Südwestafrika. Hinzu kommen Fotos von Forschungsreisen in die britischen, französischen und belgischen überseeischen Kolonialgebiete.
Zu den Attraktionen der Fotosammlung zählt der Bildbestand zu Südamerika. Die ältesten der rund 10.000 Fotografien datieren aus der Zeit um 1868 und bildeten als Collection Alphons Stübel den Grundstock des 1902 gegründeten Archivs für Forschungsreisende. Die Geologen Alphons Stübel (1835–1904) und Wilhelm Reiß (1838–1908) hatten auf mehreren Forschungsreisen umfangreiche Studien im Andenraum durchgeführt. Die Sammlungen von Hans Meyer (1858–1929), Rudolf Hauthal (1854–1928), Hans Steffen (1865–1936) und Carl Troll (1899–1975) ergänzen den Bestand historischer Südamerikabilder.