Heinz Peter Brogiato, Bruno Schelhaas, Lars Müller
Museumsverband Sachsen-Anhalt; Museum Burg Querfurt
01/2022 – 12/2022
Deutsches Zentrum Kulturgutverluste
Dr. Heinz Peter Brogiato
+40 341 600 55-126
h_brogiato(at)leibniz-ifl.de
Erwerbskontexte von ethnologischen Objekten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Ausgehend von den Beständen ethnologischer Objekte aus dem Besitz von Hans Schomburgk (1880–1967) im Leibniz-Institut für Länderkunde und im Museum Burg Querfurt will das Projekt der Sammelpraxis des Afrikaforschers systematisch auf den Grund gehen. Mit seinen Verkäufen und Vermittlungen ethnologischer und zoologischer Objekte an deutsche und internationale Zoos, seinen Spiel- und Dokumentarfilmen, seinen Abenteuergeschichten in Büchern und Vortragsreisen war Schomburgk einer der einflussreichsten Vermittler von Wissen über Afrika in Deutschland besonders in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Schomburgk reiste zwischen 1897 und 1958 in verschiedenen Rollen nach Afrika – als Militärangehöriger, Großwildjäger und Tierfänger, Forschungsreisender, Tier- bzw. Dokumentarfilmer. Das Sammeln war nicht der Hauptgrund für die Reisen. Der Schriftwechsel von Schomburgk und dem Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt, kurz MARKK, lässt jedoch darauf schließen, dass er sich vor seinen Reisen erkundigte, an welchen Objekten und Filmaufnahmen Museen Interesse hätten. Unter den überlieferten Objekten finden sich eine Reihe von Alltagsgegenständen, doch lassen verschiedene Objekte Unrechtskontexte oder ethisch und moralisch fragwürdige Sammlungsaktivitäten vermuten.
Das Projekt gliedert sich in vier Teilschritte:
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