Wladimir Sgibnev
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05/2014 – 12/2016
Gerda-Henkel-Stiftung
Wladimir Sgibnev
Tel. +49 341 600 55-161
W_Sgibnev(at)leibniz-ifl.de
Marschrutkas in Zentralasien
Das Projekt erforscht den Wandel der Beziehungen zwischen Staat und Gesellschaft in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion und seine stadt- und regionalräumlichen Auswirkungen. Ausgehend von der Kulturgeschichte der als Marschrutkas bekannten Minibusse in Zentralasien entwickelte das Projekt eine akteurszentrierte und raumbezogene Analyse des Transformationsprozesses in Zentralasien. Am Beispiel der Marschrutkas, verstanden als ein „politisiertes Grundgerüst“ (Jensen 2009) und damit als ein „potenzieller Schauplatz neuer Aushandlungen von Politik“ (ebd.), beleuchtete das Projekt sowohl das raumrelevante Handeln der Akteure als auch den Kontext dieses Handelns.
Das Forschungsvorhaben beruhte auf der These, dass die Mobilität von Personen und Objekten – grenzüberschreitend und lokal – ein raumprägendes Phänomen ist (Urry 2007). Mobilität beruht auf lokalen und translokalen Akteurszusammenhängen. Das bezieht sowohl die Mobilität der Marschrutkas als auch die Mobilität von Personen und Gütern in den Marschrutkas ein. Eingebettet in die aktuelle Diskussion zu Mobilität und Macht verstand sich das Projekt als Beitrag zu einer „bewegungssensiblen Sozialwissenschaft“ (movement-driven social science; Büscher 2009).
Das Projekt wurde von der Gerda-Henkel-Stiftung im Sonderprogramm „Zentralasien“ gefördert. Für das Folgevorhaben Fluid Dynamics for Cities in Transformation hat die Volkswagen-Stiftung 450.000 Euro für den Zeitraum von drei Jahren zur Verfügung gestellt.
Sgibnev, Wladimir / Vozyanov, Andrey (2016): Assemblages of mobility: the marshrutkas of Central Asia. In: Central Asian survey, 35 (2016), 2, S. 276-291
Sgibnev, Wladimir / Weicker, Tonio (2017): Marschrutki – Chancen und Probleme städtischer Mobilität in Zentralasien. In: Zentralasien-Analysen, 109 (2017), S. 2-6. Website