Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (Projektkoordination); TRAWOS Institut für Transformation, Wohnen und soziale Raumentwicklung der Hochschule Zittau/Görlitz; Institut für Sozialinnovation, Berlin; Institut für Genossenschaftswesen und Seminar für Ländliche Entwicklung des Albrecht Daniel Thaer-Instituts für Agrar- und Gartenbauwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin
11/2022 – 10/2025
Bundesministerium für Bildung und Forschung, Förderprogramm REGION.innovativ
Prof. Dr. Thilo Lang
t_lang(at)leibniz-ifl.de
+49 341 600 55-159
Teilprojekt: Transformativer Wandel aus der Perspektive der Innovationsgeographie
Innovationen sind wichtige Antriebskräfte für gesellschaftliche Wandlungsprozesse. Angesichts fundamentaler Krisen und Herausforderungen wie Klimawandel, Artensterben, Digitalisierung oder demografischer Wandel braucht es mehr denn je tiefgreifende Veränderungen. Inwieweit Städte und Regionen in der Lage sind, die zur Krisenbewältigung erforderlichen Prozesse zu gestalten, hängt wesentlich von ihren transformativen Kapazitäten ab.
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt erforscht transformative Innovationssysteme in Regionen, die als strukturschwach gekennzeichnet sind. Transformative Innovationssysteme sind regionsspezifische Akteurs- und Institutionennetzwerke, welche den Aufbau transformativer Kapazitäten mitbestimmen und Einfluss auf die Entwicklung und Verbreitung von transformativen Innovationen nehmen. Entgegen einer traditionellen, technologischen Sichtweise auf Innovationen liegt dem Projekt ein weit gefasstes Innovationsverständnis zugrunde. Im Kern geht es um die Frage, was soziale Innovationen, die mit nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Denk-, Handlungs- und Organisationsweisen verbunden sind, für die Fähigkeit von Regionen bedeuten, auf Veränderungen zu reagieren.
ATRAKTIV verfolgt einen Ansatz kooperativer Projektsteuerung, in dem die Partner auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Die Arbeitsteilung betrifft vor allem die Verantwortung für die empirische Arbeit in den Fallregionen. Ausgewählt wurden vier eher periphere, ländliche Regionen ohne starkes wirtschaftliches Zentrum: die Landkreise Dithmarschen in Schleswig-Holstein, Görlitz/Oberlausitz in Sachsen und Kyffhäuser sowie Saale-Holzland in Thüringen. Gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft werden drei übergeordnete Ziele verfolgt:
Das IÖR verantwortet die Gesamtkoordination des Projektes und wird unter anderem gemeinsam mit seinen Partnern den theoretischen Rahmen schaffen und auf Basis der empirischen Ergebnisse aus den Fallstudiengebieten weiterentwickeln. Am IfL wird der Fokus auf der Akteurs- und Narrationsanalyse in transformativen Innovationssystemen liegen. Narrative werden dabei als wichtige Komponenten transformativer Innovationssysteme angesehen, die entsprechende Werte, Normen und Überzeugungen weitertragen und so eine gemeinsame Identität herstellen. Das Teilvorhaben des IfL wird im Kyffhäuserkreis durch das Projekt „Engagierte Stadt Sondershausen – Freiwilligenagentur Stadtgrüngestalter“ sowie von der 3D-Schilling GmbH unterstützt.
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