Tim Leibert, Serhii Svynarets, Yuliana Lazova
Italien: GAL Escartons e Valli Valdesi; Unione Montana di Ceva; Unione nazionale comuni comunità enti montani – UNCEM Piemont
Kroatien: Stadt Osijek; Informativno pravni centar
Tschechien: Westböhmische Universität in Pilsen
Slowenien: Zentrum Rotunda Koper; Gemeinde Postojna
Polen: Universität Stettin; Woiwodschaft Westpommern; Woiwodschaft Łódź
Deutschland: Burgenlandkreis
04/2019 – 03/2022
Europäische Union, Interreg CENTRAL EUROPE
Dr. Tim Leibert
T_leibert(at)leibniz-ifl.de
Tel.: +49 341 600 55-188
Serhii Svynarets
S_Svynarets(at)leibniz-ifl.de
Tel.: +49 341 600 55-112
In Mitteleuropa sind viele ländliche Gebiete von Alterung und starker Abwanderung betroffen. Besonders die jungen, talentierten Menschen ziehen fort, weil sie in der Großstadt oder im Ausland bessere Berufs-, Karriere- und Verdienstchancen sehen. Diese Entwicklung stellt die ländlichen Kommunen vor die Herausforderung, für immer weniger Menschen sowohl grundlegende als auch an besondere Bedürfnisse angepasste Dienstleistungen, etwa der Gesundheitsversorgung, bereitzustellen. Zugleich spitzt sich der Fachkräftemangel weiter zu.
In den letzten Jahren sind jedoch ländliche Gegenden in Mitteleuropa verstärkt zu Zielregionen sowohl für reguläre Migranten (benötigte Arbeitskräfte) als auch für irreguläre Migranten (Kriegsflüchtlinge) aus Nicht-EU-Staaten geworden. Allerdings zieht es viele Migranten, nachdem ihr Asylantrag bearbeitet wurde, in die großen Städte, die bereits mit hoher Armut und sozialer Segregation zu kämpfen haben. Zudem steht bezahlbarer Wohnraum kaum zur Verfügung.
Vor diesen Hintergrund will das von der EU geförderte Verbundprojekt „Arrival Regions“ die Integration von Drittstaatsangehörigen in ländlichen Räumen gezielt fördern. Während Regulierungssysteme viele Aspekte des Lebens von Zuwanderern regeln (z. B. Registrierungsverfahren, Arbeitserlaubnis), wird in den meisten ländlichen Regionen wenig unternommen, damit sich Migranten als neue Mitglieder lokaler Gesellschaften willkommen fühlen; die sozialen Aspekte der Integration bleiben wegen bestehender Vorurteile und fehlender Austauschplattformen häufig unberücksichtigt.
Ziel des Arrival-Regions-Projekts ist es daher, in neun ländlichen Gebieten innovative Integrationsansätze unter Einbeziehung aller maßgeblichen Interessen- und Akteursgruppen zu entwickeln. Im Mittelpunkt steht die gemeinsame Suche nach neuen Wegen, die sozialen Bedürfnisse von Nicht-EU-Bürgern zu erfüllen und damit eine Grundvoraussetzung für erfolgreiche Integration zu schaffen. Das Experimentieren mit Ansätzen sozialer Innovation wird durch länderübergreifende Schulungsseminare, Peer-Review-Verfahren und Diskussionsveranstaltungen ergänzt.
Arrival regions – How to combine demogaphic changes with social innovation policies. Roma: Unione Nazionale Comuni Comunità Enti Montani (Uncem), March 2022. (Comunità montagna; Special number). Volltext (PDF 10 MB)
Leibert, Tim / Mikhaylov, Roman / Mrazova, Lucia / Svynarets, Serhii (2022): Tool Box – Interreg Central Europe_Arrival Regions. Leipzig: Leibniz-Institut für Länderkunde. Volltext (PDF 4,6 MB)
Weitere Ergebnisse unter https://programme2014-20.interreg-central.eu/Content.Node/Arrival-Regions.html
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