Sebastian Lentz, Jana Moser, Eric Losang
AG Health Geography in der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi); Arbeitskreis Medizinische Geographie in der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG)
05/2012–12/2014
Jana Moser
j_moser(at)leibniz-ifl.de
Tel.: +49 341 600 55-133
Im Gesundheitswesen haben thematische Karten in den letzten Jahren großen Zuspruch gefunden. Mit frei verfügbaren und einfach zu bedienenden Mapping- und GIS-Programmen lassen sich heute beispielsweise medizinsoziologische Sachverhalte auch ohne entsprechende Vorbildung in Kartenform darstellen. Auswahl und Umsetzung der Inhalte entsprechen dabei allerdings häufig nicht den kartographischen Anforderungen, die dem Nutzer eine sichere und sinnvolle Interpretation erlauben. Das ist besonders dann kritisch, wenn Karten als Diskussions- oder Entscheidungsgrundlage im gesundheitspolitischen Kontext dienen. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, kartographische Mindestanforderungen in Form einer "guten wissenschaftlichen Praxis" für die Erstellung von Karten im Gesundheitswesen zu formulieren.
Ein Zusammenschluss des Arbeitskreises „Medizinische Geographie“ in der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG), der Arbeitsgruppe „Health Geography“ in der Deutschen Epidemiologischen Gesellschaft (DGEpi) sowie des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) hat daher die Initiative zur Sicherung „guter Kartographischer Praxis im Gesundheitswesen“ (GKPiG) ins Leben gerufen. Übergeordnetes Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für die Erstellung und Hinweise für die Interpretation von Karten im Gesundheitswesen zu definieren, diese in den relevanten wissenschaftlichen Zweigen zu etablieren und in angemessenen zeitlichen Abständen zu aktualisieren. Die Handlungsempfehlungen sollen Personen aus den Bereichen Epidemiologie, Versorgungsforschung, öffentlicher Gesundheitsdienst etc. ansprechen, die sich mit der Planung, Vorbereitung, Durchführung, Auswertung, Beurteilung sowie Interpretation von kartographischen Darstellungen im Gesundheitswesen befassen, jedoch keine geographischen bzw. kartographischen Vorkenntnisse aufweisen.
Ziel der Initiative ist es, qualitätsstandardisierte Handlungsspielräume zu schaffen, die die Zielgruppe beim Erstellen von Karten unterstützen. Dafür wurde ein Leitfaden enwickelt, der als PDF-Dokument frei zugänglich ist (siehe unten: "Ergebnisse / Publikationen"). Die darin formulierten Handlungsempfehlungen sollen im Abstand von ca. zwei Jahren evaluiert und ggf. überarbeitet werden.
Augustin, Jobst / Kistemann, Thomas / Koller, Daniela / Lentz, Sebastian / Maier, Werner / Moser, Jana / Schweikart, Jürgen (2016): Gute Kartographische Praxis im Gesundheitswesen (GKPiG). Berlin, Bonn, Hamburg, Leipzig, München. PDF
Augustin, Jobst / Moser, Jana (2013): Initiative zur Sicherung „Guter Kartographischer Praxis im Gesundheitswesen“ (GKPiG). In: Kartographische Nachrichten 63 (1), S. 31-33.