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Projekt-Info

Mitwirkende

Thilo Lang, Andreas Wust, Franziska Görmar

Kooperation(en)

Stebo Kompetenzzentrum für Community Development, Belgien; Landkreis Zwickau; Handels-, Industrie-, Handwerks- und Landwirtschaftskammer Padua, Italien; Gespanschaft Sisak-Moslavina, Kroatien; Stadt Leoben, Universität Graz, Österreich; Wirtschaftsförderungsagentur der Woiwodschaft Oppeln, Polen; BSC – Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kranj, Slowenien; Regionalverband Lokaler Aktionsgruppen (LAGs) Karlsbad, Tschechische Republik

Dauer

06/2016 – 05/2019

Förderung

Europäische Union, Programm CENTRAL EUROPE

Kontakt

Andreas Wust
A_Wust(at)leibniz-ifl.de
Tel.: +49 341 600 55-172

Projektwebsite InduCult2.0
InduCult2.0 auf Facebook

Industrielles Erbe, kulturelle Ressourcen der heutigen Industrie und kreative Pioniere – InduCult2.0

Zur Nutzung von Industriekultur in Mitteleuropa

Im Zuge des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandels haben sich die Industriegesellschaften Europas zu vernetzten Informationsgesellschaften entwickelt, die zunehmend auf Wissensökonomie und Kreativwirtschaft aufbauen. Diese Entwicklung betrifft die einzelnen Regionen jedoch in unterschiedlichem Maß: Während Ballungszentren heute die bevorzugten Standorte der Wissensökonomie sind, geraten Klein- und Mittelstädte in ländlichen Gegenden wirtschaftlich zunehmend ins Abseits. Zwar konnte sich hier meist eine kleine industrielle Basis erhalten, doch gelingt es diesen Städten nicht, Wissensökonomie und Kreativwirtschaft in größerem Umfang für sich zu nutzen.

Das Projekt InduCult2.0 vereint Fallstudien ländlicher Regionen in Mitteleuropa, die eine spezifische industrielle Vergangenheit und Gegenwart abbilden. In den letzten Jahren haben diese Regionen starke Wandlungsprozesse gerade im industriellen Bereich durchlaufen – bedingt durch Automatisierung, die Anpassung an und Einbindung in globale Produktionsketten und die Integration des postsozialistischen Raums in den Weltmarkt. Heute verdeutlichen diese Regionen die zunehmenden wirtschaftlichen und sozialen Disparitäten in Mitteleuropa. Die lange Vorherrschaft der Industrieproduktion hat ein spezifisches kulturelles Klima geschaffen, das sich durch die Konzentration bestimmter Fähigkeiten, Einstellungen, Werte, Traditionen, aber auch greifbarer Erinnerungsmale und Artefakte bestimmen lässt. Dennoch werden diese Regionen von außen häufig als kulturell unattraktiv angesehen, und die Akteure vor Ort nutzen die existierende Industriekultur nicht in vollem Umfang für die Weiterentwicklung dieser Regionen.

Dabei spielt das Konzept der Industriekultur eine entscheidende Rolle. In einer innovativen Lesart lässt es sich – ergänzend zu einer traditionellen Beschränkung auf das industrielle Erbe – mit aktuellen Entwicklungen im Bereich kultureller und kreativer Ressourcen verbinden. Einzelaspekte dieser Industriekultur werden in manchen Fallregionen bereits in Wert gesetzt, eine umfassende Betrachtung und Aufbereitung als Werkzeug für die Regionalentwicklung steht indes noch aus. Das InduCult2.0-Projekt wollte diese Lücke schließen und zielte darauf ab:

  • die Idee einer Industriekultur zu etablieren,
  • die spezifische Kultur industrieller Regionen zu stärken und sie als Standortfaktor nutzbar zu machen sowie
  • Industrieregionen durch eine Wiederbelebung des Pioniergeistes zu stärken.

Forscher des IfL und der Universität Graz begleiteten die Aktivitäten wissenschaftlich. Zudem wurde innerhalb des Projekts eine interaktive Karte zur Visualisierung der Industriekultur in Mitteleuropa entwickelt (siehe "Ergebnisse/Publikationen").

Ergebnisse/Publikationen

Die aus dem Projekt hervorgegangene Website industrial-tourism.eu zielt darauf ab, das Konzept einer lebendigen Industriekultur als Beitrag zur Regionalentwicklung bekannt zu machen, und informiert über Angebote im Bereich Industrietourismus – Veranstaltungen genauso wie industriegeschichtlich interessante Orte, die über eine interaktive Karte der Region Mittel- und Osteuropa erschlossen sind. Nutzer können die auf der Seite integrierte Objekt- und Veranstaltungsdatenbank um eigene Einträge erweitern. Eine Zugangsberechtigung kann über das IfL beantragt werden.

Auf einem Workshop wurde der aktuelle Stand der Diskussion zum Konzept Industriekultur aufgearbeitet und in Form wissenschaftlicher Inputs zur Entwicklung von Pilotaktivitäten genutzt. Im Rahmen einer transnationalen Sommerschule im sächsischen Glauchau haben sich Studierende verschiedener Fachrichtungen mit Vertretern aus den Fallregionen darüber ausgetauscht, wie die vorhandene Industriekultur für die Regionalentwicklung genutzt werden kann.

Publikationen:

Görmar, F. / Harfst, J. Path (2019): Renewal or Path Dependence? The Role of Industrial Culture in Regional Restructuring. Urban Science 2019, 3, 106. Online

Görmar, Franziska / Harfst, Jörn / Simic, Danko / Wust, Andreas (2019): The transformative power of industrial culture – from concepts to actions. Graz (Grazer Schriften der Geographie und Raumforschung, 49). Online / PDF

Görmar, Franziska / Wust, Andreas / Metalidis, Ina / Debes, Carsten / Harfst, Jörn (2018): The transformative power of industrial culture – a dynamic approach to the cultur of industrial regions. Broschüre, 40 S. E-Paper

Wust, Andreas / Lang, Thilo / Haunstein, Stefan et al. (2017): Strategic potential of industrial culture for regional development. InduCult2.0 Framework Paper (Final Version 31 May 2017). PDF

Wust, Andreas / Lang, Thilo / Haunstein, Stefan / Mäekivi, Epp et al. (2017): Industrial culture, labour force and companies.Academic recommendations for practical intervention on how to deploy Industrial Culture for securing abour force and strengthening the regional ties of companies. InduCult2.0 Research Input Paper T3 (Final Version May 2017). PDF

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