Karin Wiest, Elisabeth Kirndörfer
08/2016 – 03/2020
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Dr. Karin Wiest
Tel. +49 341 600 55-251
K_Wiest(at)leibniz-ifl.de
Projektflyer
Eine vergleichende Untersuchung in München und Leipzig
Der Alltag in deutschen Großstädten wird in hohem Maß durch transnationale Lebenswirklichkeiten, hybride Identitäten und intensive Wanderungsbewegungen bestimmt. Gleichzeitig wachsen für Teile der städtischen Bevölkerung die Risiken einer Marginalisierung. Die postmigrantische Perspektive trägt diesen Erfahrungen mit einem veränderten Blick auf Gesellschaft sowohl in soziokulturellen, politischen als auch wissenschaftlichen Auseinandersetzungen Rechnung.
Das Projekt untersucht, inwieweit kommunalpolitische und mediale Diskurse auf eine postmigrantische Strukturierung von Stadtgesellschaften verweisen – also auf Aushandlungen und Kommunikationsmuster, die durch die Erfahrung von Migration bestimmt werden. Es stellt außerdem die Frage, wie städtischer Alltag in ausgewählten transkulturellen Settings erlebt und verhandelt wird und wie auf diese Weise neue urbane Selbstverständlichkeiten produziert werden. Im Mittelpunkt stehen die Diskrepanzen und Verwobenheiten zwischen Alltagserfahrungen und den Debatten um Migration, Integration und Marginalität in Städten:
Ziel der vergleichenden Analyse von diskursiven Praktiken in Leipzig und München sind Erkenntnisse, wie spezifische gesellschaftspolitische und sozioökonomische Zusammenhänge den Umgang mit urbaner Marginalisierung und Vielfalt beeinflussen. Der vergleichende Untersuchungsansatz ist darauf ausgerichtet, Städte als überregional vernetzte Transiträume zu begreifen.
Kirndörfer, E. / Wiest, K. (2020). Eine Moschee für Leipzig? Verdeckte Konflikte um urbane Zugehörigkeiten in der Migrationsgesellschaft. Migration und soziale Arbeit, 42, S.117-127.
Pilz, M. (2020). Partizipation migrantisch markierter Bürgerinnen in der Süddeutschen Zeitung – eine diskursanalytische Sondierung. Geographica Helvetica, 75(2), 195-208. DOI: https://doi.org/10.5194/gh-75-195-2020
Wiest, K. (2020): Ordinary Places of Postmigrant Societies: Dealing with Difference in West
and East German Neighbourhoods. Urban Planning, 5(3), 115–126. DOI: https://doi.org/10.17645/up.v5i3.2960
März 2020: Stadtteilausstellung "Blicke wechseln"
Wiest, Karin (2020): Postmigrant city? Urban migration societies as a starting point for a normative-critical reorientation in urban studies: Geographica Helvetica, Social Geography, 75, 1–10, 2020. https://doi.org/10.5194/gh-75-1-2020
Pilz, Madlen (2019): Stadtteilarbeit: Bewohnerzentrum Nordhaide: Mitarbeiterinnen gestalten Gesellschaft. In: Bunnyhill Express, Mitarbeitendenzeitschrift der Diakonie Hasenbergl, Nr. 22/2019, S. 40-41.
Kirndörfer, Elisabeth, Pilz, Madlen, Wiest Karin (Hrsg.) (2019): Die "postmigrantische Stadt" – urbanes Zusammenleben aus der Perspektive der Migration. Geographica Helvitica, Special Edition: Social Geography, https://www.geogr-helv.net/special_issue956.html
Wiest, Karin (2019): Preface: Postmigrantische Stadt? Urbane Migrationsgesellschaften als Ausgangspunkt für einen kritisch-normativen Perspektivwechsel in der sozialgeographischen Stadtforschung. In: Geographica Helvetica 74, 273–283. DOI: https://doi.org/10.5194/gh-74-273-2019
Wiest, Karin / Kirndörfer, Elisabeth (2019): Paradoxe Aushandlungen von Migration im Diskurs um die Leipziger Eisenbahnstraße In: Raumforschung und Raumordnung. DOI: https://doi.org/10.2478/rara-2019-0030
Wiest, Karin (2019): Migrationsgesellschaft und Zusammenleben im Quartier: Differenzierte Aushandlungsbedingungen in ost- und westdeutschen Stadtkontexten. In: RaumPlanung 202, 3/4: 77–82.