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Projekt-Info

Mitwirkende

Tim LeibertJonathan GescherJeroen Royer

Dauer

08/2023 – 06/2026

Förderung

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Kontakt

Dr. Tim Leibert
t_leibert(at)leibniz-ifl.de
Tel. +49 341 600 55-188

Post-Shrinking Towns

Ursachen, Akteure und Folgen der demographischen Trendumkehr in Klein- und Mittelstädten

Klein- und Mittelstädte sind Anker und Knotenpunkte der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen. Damit haben sie eine zentrale Bedeutung für eine nachhaltige Regionalentwicklung, die Sicherstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse und den gesellschaftlichen und räumlichen Zusammenhalt. Viele Klein- und Mittelstädte in peripheren ländlichen Räumen haben jedoch mit Abwanderung, einer alternden Bevölkerung und einem Verlust an Wirtschaftskraft zu kämpfen. In den letzten Jahren zeichnet sich indes in einigen dieser Städte eine Trendwende ab: Lange schrumpfende Kommunen wachsen wieder.

Ursache dieser Entwicklung sind insbesondere veränderte Wanderungsmuster, die in der medialen, öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussion häufig auf eine durch die COVID19-Pandemie ausgelöste, Homeoffice-verstärkte „Großstadtflucht“ zurückgeführt werden. Bei genauerer Betrachtung des Phänomens zeigt sich jedoch, dass die Trendwende zugunsten ländlicher(er) Räume schon in der zweiten Hälfte der 2010er-Jahre einsetzte. Die Pandemie erklärt allenfalls eine Verstärkung des Wiederwachstum von Klein- und Mittelstädten außerhalb der Großstadtregionen, die Frage nach den Ursachen ist jedoch ungeklärt.

Das Projekt untersucht die bisher wenig erforschten post-schrumpfenden Klein- und Mittelstädte außerhalb der Großstadtregionen entlang dieser Forschungsfragen:

  • Welche Wanderungsmuster sind ursächlich für die Trendwende von Schrumpfung zu Wachstum und von welchen Bevölkerungsgruppen wird die Zuwanderung in post-schrumpfende Klein- und Mittelstädte getragen? Welche Rolle spielt die digitale Transformation beim Übergang von Schrumpfung zu Wiederwachstum?
  • Wie wird der Übergang von langjähriger Schrumpfung zu Wiederwachstum von den lokalen Akteuren und Akteurinnen verhandelt? Welche Strategien und Politiken werden entwickelt, um das Bevölkerungswachstum zu verstetigen? Welche (Ressourcen-)Konflikte treten auf und wie verändert die Trendwende im Wanderungsverhalten lokale Narrative, Images und Identitäten?

Methodisch werden diese Fragen sowohl statistisch-quantitativ mit bundesweitem Fokus als auch qualitativ bearbeitet. Fallstudien in ausgewählten Regionen beziehen die Perspektiven der Akteurinnen und Akteure des Wandels, wie die Wanderenden selbst und politisch-administrative Stakeholder, in die Untersuchung ein. Dadurch eröffnet das Projekt alternative Perspektiven auf strukturschwache und peripherisierte Regionen und leistet einen Beitrag zu Debatten um eine ausgeglichene und gerechte Raum- und Regionalentwicklung. Das Projekt schafft zudem die Grundlage für eine zielgenauere Politik- und Gesellschaftsberatung.

 

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