Gemeinsam mit den Universitäten in Leipzig und Halle (Saale) sowie sechs Leibniz-, Max-Planck- und Helmholtz-Instituten hat sich das Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) an einer Antragsskizze in der Förderlinie Exzellenzcluster in der zweiten Wettbewerbsphase der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder beteiligt. In der Skizze mit dem Projekttitel „Neue globale Dynamiken: Welten in der Krise?“ stehen die gegenwärtig beobachtbaren weltweiten Krisen und die damit zusammenhängenden Wandlungs- und Transformationsprozesse im Mittelpunkt sozial-, raum- und umweltwissenschaftlicher Forschung.
Neue globale Dynamiken im Fokus
Vielfältige globale Verwerfungen wie Pandemien, Kriege, geopolitische Instabilitäten, politischer Populismus, Klimawandel und die Bedrohung der Biodiversität werden häufig als Krisen wahrgenommen. Sie setzen umfassende und regional sehr unterschiedlich ausgestaltete Wandlungsprozesse in Gang, die in der Antragsskizze unter dem Begriff der „neuen globalen Dynamiken“ gefasst werden. „Dieses Thema ist eine konsequente Weiterentwicklung der Erforschung globaler Verflechtungs- und Neuordnungsprozesse, die wir in den vergangenen Jahren mit Partnern in Mitteldeutschland erfolgreich etabliert haben. Die Einrichtung des Exzellenzclusters würde die regionale Forschungs-, aber auch Ausbildungs- und Beratungsexpertise zu diesem gesellschaftspolitisch enorm wichtigen Feld nachhaltig unterstützen“, sagt IfL-Direktor Sebastian Lentz.
Engagement für gemeinsames Visualisierungslabor
Im Falle einer Förderung schlägt das IfL in Abstimmung mit den Instituten für Geographie in Halle und Leipzig ein Visualisierungslabor als Bestandteil der gemeinsamen digitalen Forschungsinfrastruktur vor und wird seine Kompetenzen in diesem Bereich einbringen. Das Labor soll erkunden, wie räumliche Prozesse und politische bzw. gesellschaftliche Zusammenhänge multiperspektivisch dargestellt werden können. Wissenschaftspolitisches Ziel ist es, die in der mitteldeutschen Wissenschaftslandschaft dispersen Ressourcen zu bündeln und ein Forum zu schaffen, das für das gesamte Cluster „Neue globale Dynamiken“ innovative Visualisierungsmethoden erarbeitet und weiterentwickelt. Das IfL würde das Labor in seine derzeit im Aufbau befindliche Arbeitseinheit „Visuelle Regionale Geographien“ sowie in eine bereits existierende Gruppe „Kartographie“ einbetten und personelle Ressourcen einbringen.
Entscheidung im Februar 2024
Der Projektantrag „Neue globale Dynamiken: Welten in der Krise?“ wird nun von der Gemeinsamen Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Wissenschaftsrates begutachtet. Am 1. Februar 2024 fällt die Entscheidung, wer einen Vollantrag formulieren und einreichen kann.
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